Stimmstörungen

Wenn die Stimme versagt

Jeder braucht seine Stimme

Wenn die Stimme versagt, sind wir in unserem Alltag stark eingeschränkt. Von kurzen Gesprächen über Telefonate oder Treffen mit Freunden - nichts geht mehr. Noch einschneidender wird der Berufsalltag. Wenn die Stimme versagt, können wir unseren Beruf nicht mehr ausüben. Diese Situation wird als sehr bedrohlich wahrgenommen.

Besonders gefährdet sind Menschen, die in sogenannten "Sprechberufen" arbeiten. Dazu zählen u.a. Lehrer und pädagogisches Fachpersonal. Sie müssen den gesamten Arbeitstag sprechen, oft sogar unter Störlärm. Wenn die Stimme über einen langen Zeitraum beansprucht wird, kann es häufig zu Beschwerden kommen. Meist sind es Frauen, die mit Stimmbeschwerden zu mir kommen.

In der Therapie arbeite ich so, dass wir zum einen die Technik verbessern. Das bedeutet, dass die Stimme ohne Kraftaufwand gebildet werden kann. Ein weiterer Baustein ist eine gute Selbstwahrnehmung. Nur wenn ich mich selbst und meine Stimme gut wahrnehme, dann kann ich sie verändern. Gemeinsam schauen wir uns aber auch den Lebensalltag an und überlegen, wie man Stresssituationen reduzieren kann. Stimme und Stimmung hängen ja oft zusammen.

Am wichtigsten ist meiner Meinung nach die Prävention. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Pädagogen bereits im Studium ihre Stimme schulen sollten. Und doch wird an der Ausbildung gespart, so dass nicht selten Absolventinnen kurz vor ihrer Verbeamtung mit der Diagnose "Stimmstörung" zu mir kommen. Doch wenn die Stimme versagt, braucht es Zeit, Geduld und vor allem regelmäßige Übung.